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20 % aller Genetik-Forschungen fehlerhaft!?

Diese unglaubliche Nachricht wird seit letzter Woche von den Medien verbreitet. Auf den ersten Blick wäre dies natürlich ein riesiger Skandal. Betrachtet man die eigentliche Studie, die hinter dieser Medienschlagzeile steckt, wird schnell klar, dass es jedoch nicht so gravierend ist. In der Genetik Forschung ist es üblich, die untersuchten Gene in Excel-Tabellen aufzulisten und als Anhang mitzuveröffentlichen. Die Autoren der Studie weisen darauf hin, dass aufgrund der Autokorrektur von Excel, es oftmals zur fehlerhaften Schreibweise von Gen-Namen kommt. So lautet z. B. die Abkürzung für das Gen Septin 2 „SEPT2“. Excel erkennt dies fälschlicherweise als Datum (zweiter September) und schreibt es anschließend um in „2-Sept“, oder sogar in „2006/09/02“. Ein weiterer Fehler tritt auf, wenn Gen-Nummern gelistet werden. Dank der Autokorrektur wird so aus der Gen-Nummer „2310009E13“ dann schon mal „2.31E+13“, da Excel diese Zahl als Fließkommazahl erkennt und entsprechend ändert. Diese „Fehler“ ändern natürlich nichts an dem eigentlichen Forschungsergebnis der jeweiligen Studie. Dennoch erschwert es das Weiterarbeiten mit den Daten für andere Forschergruppen, da die Forscher erst herausfinden müssen, um welches Gen es sich handelt. Letztlich lautet die Empfehlung der Autoren, dass die Forscher entweder auf die Excel Autokorrektur achten, oder direkt zu anderen Programmen greifen sollen. Am Ende ist es beruhigend, dass nicht die Forschungsergebnisse fehlerhaft sind, wie es die Medien darstellen, sondern „nur“ die Schreibweise einzelner Gene. Erfahren Sie hier mehr über die Originalstudie der Autoren …

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