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Paläo-Diät

Paläo-Diät, manchmal auch Steinzeitdiät oder Steinzeiternährung genannt, steht für eine Ernährungsform, die auf einem simplen Prinzip aufbaut: lediglich Lebensmittel, die unsere Urahnen schon kannten und verzehrt haben, dürfen konsumiert werden. Dabei lehnt sich die Paläo-Diät an die Altsteinzeit an, in der Landwirtschaft und Ackerbau noch nicht betrieben wurden.

Bekannt geworden ist das Diät-Konzept durch ein Buch des Gastroenterologen Walter L. Voegtlin, der die Idee des Menschen als Fleischfresser, der sich im Laufe der Jahre gemäß Charles Darwins Selektionstheorie an die Umgebung anpasste, verfolgte. Danach wurde die Paläo-Diät in zahlreichen weiteren Schriften aufgegriffen.

Die Ernährung während der Paläo-Diät ist vollständig an die vermutete Ernährungsweise der Altsteinzeit-Menschen angelehnt, da man auf diese Weise angeblich gesünder abnehmen kann. Hauptsächlich sollen Lebensmittel wie Fleisch, Fisch, Meeresfrüchte und Eier sowie Obst, Gemüse, Pilze, Nüsse und Honig verzehrt werden, die auch damals problemlos erhältlich waren und den Kern der Steinzeiternährung ausmachen. Milch und Milchprodukte, Getreide und Getreideprodukte sowie industriell verarbeitete Lebensmittel sollen bei der Paläo-Diät hingegen nicht verzehrt werden. Ebenso Tabu ist Zucker, wenn man wie die Steinzeitmenschen abnehmen möchte.

Auch bei Getränken herrschen bei Anhängern der Paläo-Diät Einschränkungen, da lediglich Wasser und Kräutertees, die frei von jeglichen Zusätzen sind, dem Ernährungsmuster entsprechen. So soll man mit der Paläo-Diät nicht nur gesünder abnehmen können, sondern auch zahlreichen Krankheiten wie Insulinresistenz, Bluthochdruck, Krebs und Allergien vorbeugen. Vor allem Laktoseintoleranz soll – durch den vollständigen Verzicht auf Milchprodukte – vermieden werden.

Da während der Paläo-Diät vor allem tierische Lebensmittel mit viel Eiweiß und teilweise auch viel Fett verzehrt werden, dafür allerdings keine Getreideprodukte, kommt diese Diätform einer Low-Carb-Diät nahe. Allerdings muss bei der Paläo-Diät nicht komplett auf Kohlenhydrate verzichtet werden, da beispielsweise auch Obst und Trockenobst erlaubt sind.

Vorteilhaft bei einer Paläo-Diät ist eine angemessene Aufnahme von Vitaminen , da viel Obst und Gemüse verzehrt werden. Dennoch muss man genau aufpassen, dass der Körper auch genügend Mineralstoffe bekommt, da die Versorgung ohne Milch- und Getreideprodukte unter Umständen nicht optimal ist. Aufpassen muss man auch auf den Fettanteil in der Ernährung. Abhängig davon, welche Fleischsorten man nimmt, und welchen Teil der Ernährung Nüsse ausmachen, kann es sein, dass der Körper mit erhöhten Blutfettwerten, Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Störungen bzw. Gefäßerkrankungen zu kämpfen hat, sodass gesundes Abnehmen nicht mehr gewährleistet ist.

Dazu kommt, dass es für die Paläo-Diät keine wissenschaftliche Grundlage gibt, da nicht bewiesen werden kann, dass eine Altsteinzeit-typische Ernährung tatsächliche gesundheitliche Vorteile für den modernen Menschen bringt. Auch die Gefahr eines Jo-Jo Effekts wegen der einseitigen Ernährungsweise während der Diät ist ziemlich hoch.

Die Paläo-Diät kann tendenziell für die von CoGAP definierten Meta-Typen Alpha und Beta geeignet sein, ist jedoch nicht als dauerhafte Ernährungsform zu empfehlen.

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