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Stark übergewichtige Menschen schmecken weniger

Übergewicht und Adipositas erhöht sehr stark das Risiko für Diabetes, Bluthochdruck, Krebs und viele weitere Krankheiten. Bei stark übergewichtigen Menschen kommt es außerdem laut einer neuen Studie zu einer Abschwächung des Geschmackssinns. Wenn dann weniger Signale der Geschmackssinneszellen in das Gehirn gelangen können, könnte dadurch auch eine zu große Nahrungsaufnahme begünstigt werden. Gesund und schnell abnehmen fällt daher den meisten stark Übergewichtigen wesentlich schwerer. Warum es überhaupt zur Abschwächung des Geschmackssinns bei stark Fettleibigen kommt, hat nun ein amerikanisches Forscherteam rund um Robin Dando von der Cornell University in Ithaca herausgefunden. Es ist schon seit längerem bekannt, dass das Fettgewebe, als größtes endokrines Organ, entzündungsfördernde Botenstoffe ausschüttet. Die Forscher konnten zeigen, dass übermäßiges Fettgewebe Entzündungsreaktionen verursacht, welche die Anzahl der Geschmacksknospen auf der Zunge verringert. Die Geschmacksknospen bestehen in Regel jeweils aus 50 bis 100 Zellen, wobei die Zellen selbst eine Lebensspanne von ca. zehn Tagen haben. Abgestorbene Zellen werden normalerweise ständig ersetzt, damit die Gesamtzahl immer gleichbleibt. Das Forscherteam fand mit Hilfe von Mäuseexperimenten heraus, dass sich die Zahl der Geschmacksknospen bei fettleibigen Mäusen im Vergleich zu schlanken Mäusen um 25 % verringert. Das Problem fettleibiger Mäuse war, dass die Geschmackssinneszellen schneller abstarben, während gleichzeitig zu wenige neue gebildet wurden um den Verlust auszugleichen. Der in hohen Mengen ausgeschüttete Botenstoff TNF-alpha war dabei ausschlagegebend für die schädliche Wirkung. Dieser Botenstoff wird auch bei fettleibigen Menschen ausgeschüttet, was ebenfalls zu chronischen Entzündungsreaktionen im Körper führen kann. Robin Dando erhofft sich daher, mit seinen Ergebnissen neue therapeutische Strategien zu finden, um die Geschmacksstörung bei Fettleibigen zu beheben. Weitere Details zur Studie erfahren Sie hier …

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