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Erhöht eine Low-Carb Diät das Sterberisiko?

Unter den vielen Diät-Arten zählt die Low-Carb Diät zu den am häufigsten genannten Diäten. Im Rahmen einer Gewichtsreduktion werden bei der Low-Carb Diät die Kohlenhydrate stark reduziert und dem Körper überwiegend Proteine und Fette als Energiequelle geboten. Kurzfristig soll diese Diät-Art beim Gewichtsverlust helfen. Amerikanische Forscher sind nun jedoch zum Entschluss gekommen, dass eine reduzierte Kohlenhydratzufuhr langfristig nicht gesund ist und das Sterberisiko erhöht. Dazu werteten die Forscher Patientendaten von 15.428 Erwachsenen aus vier verschiedenen US-Bundestaaten im Alter von 45 – 64 Jahren aus. Diese nahmen zwischen 1987 und 1989 and der sog. ARIC-Studie (Atherosclerosis Risk in Communities) teil und mussten sowohl zu Beginn der Studie als auch 6 Jahre später einen Fragebogen über die täglich verzehrten Lebensmittel und Getränke ausfüllen. Die Nachbeobachtungszeit lag im Schnitt bei 25 Jahren, in der dann die Sterberate und Todesursache untersucht wurde. Dabei kam heraus, dass eine sehr hohe Kohlenhydrataufnahme mit einem erhöhten Sterberisiko einherging. Die Ergebnisse zeigten aber auch, dass ein zu niedriger Kohlenhydrat-Anteil, wie bei der Low-Carb Diät üblich, ebenfalls das Sterberisiko erhöht. Eine moderate Kohlenhydrataufnahme ging mit dem geringsten Sterberisiko einher. Im Anschluss an diese Arbeit haben die Forscher ihre gewonnenen Daten mit denen von 7 weiteren prospektiven Studien kombiniert und in einer sog. Metaanalyse ausgewertet, um die eigenen Ergebnisse zu bekräftigen. Die Ergebnisse der Metaanalyse zeigten ähnliche Trends. Auffällig war jedoch, dass das erhöhte Sterberisiko zum größten Teil davon abhing, wodurch die Kohlenhydrate ersetzt wurden. Wenn im Rahmen einer Low-Carb Ernährung die Kohlenhydrate durch tierische Proteine und Fette (viel Fleisch) ersetzt wurden, stieg das Sterberisiko an. Wurden hingegen die Kohlenhydrate mit einem hohen Anteil an pflanzlichen Proteinen und Fetten wie beispielsweise Nüsse, Gemüse und Hülsenfrüchten ersetzt, war das Sterberisiko geringer. Obwohl diese Studie in der sehr renommierten Fachzeitschrift „The Lancet Public Health“ publiziert wurde, müssen die Ergebnisse durchaus kritisch betrachtet werden. Wie bereits erwähnt, mussten die Teilnehmer einen Fragebogen über die täglich verzehrten Lebensmittel ausfüllen. Solche Selbstangaben können oftmals fehleranfällig sein. Zudem kommt hinzu, dass das Essverhalten im Verlauf der Nachbeobachtungszeit nicht dokumentiert wurde. Es könnte also auch durchaus sein, dass sich innerhalb der 25 Jahre das Essverhalten einiger Teilnehmer geändert hat. Trotz dieser offensichtlichen Mängel, halten die Autoren dieser Studie eine moderate Kohlenhydratzufuhr für gesundheitsförderlicher als eine sehr niedrige oder eine sehr hohe Zufuhr. Für eine gesunde und nachhaltige Gewichtsreduktion bzw. Ernährungsumstellung sollte unserer Überzeugung nach nicht einfach auf Kohlenhydrate verzichtet werden, sondern viel mehr auf die sinnvolle Verteilung von Kohlenhydraten, Proteinen und Fetten in der Ernährung geachtet werden. Im Rahmen der Gen-Diät MetaCheck wird eine an die Gene angepasste Verteilung der drei o. g. Hauptenergieträger der Überzeugung unserer CoGAP Wissenschaftler nach umgesetzt.* Weitere Details zur Studie erfahren Sie hier …

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