Unter dem Begriff Convenience Food – wörtlich übersetzt „Bequemlichkeitsessen“ – versteht man industriell hergestellte Fertigprodukte, die den Verbrauchern die Zubereitung von Mahlzeiten erleichtern sollen. Diese Produkte sind in verschiedenen Verarbeitungsstufen erhältlich – von leicht vorbereiteten Zutaten bis hin zu komplett verzehrfertigen Gerichten. Sie sind darauf ausgelegt, den Zeitaufwand in der Küche zu minimieren und einen schnellen Verzehr zu ermöglichen.
Die Bandbreite an Convenience-Produkten reicht von geschnittenem Tiefkühlgemüse und abgepackten Salaten über Instant-Suppen und Tiefkühlpizzen bis hin zu fertig zubereiteten Speisen, die lediglich erwärmt werden müssen. Diese Fertigprodukte finden sich in Supermärkten, an Tankstellen oder in Automaten und sind ein fester Bestandteil des modernen Alltags.
Convenience-Fertigungsstufen
Convenience Food umfasst eine breite Palette an vorgefertigten Lebensmitteln, die den Zeitaufwand für die Küchenarbeit reduzieren. Je nach Fertigungsstufe können diese Produkte unterschiedlich stark verarbeitet sein – von einfachen tiefgekühlten Zutaten bis hin zu sofort verzehrfertigen Speisen.
Diese unterschiedlichen Verarbeitungsstufen machen Convenience Food besonders flexibel und praktisch – jedoch sollte man beim Kauf auf die Inhaltsstoffe achten, da viele Produkte Zusatzstoffe wie Konservierungsmittel, Salz oder Zucker enthalten können.
Küchenfertig
Diese Produkte sind bereits vorbereitet, müssen aber noch weiterverarbeitet oder gekocht werden. Sie erleichtern die Zubereitung, sparen jedoch keine Garzeit.
Beispiele:
- Tiefkühlgemüse (z. B. Brokkoli, Erbsen, Paprika)
- Geschältes & geschnittenes Obst oder Gemüse (z. B. Salatmischungen, geschnittene Möhren)
- Frisch mariniertes Fleisch oder Fisch
Garfertig
Diese Lebensmittel sind bereits soweit vorbereitet, dass sie nur noch erhitzt oder gekocht werden müssen.
Beispiele:
- Tütensuppen (z. B. Instant-Gemüsesuppe, Hühnersuppe)
- Vorgekochter Reis oder Pasta
- Kartoffelpüree aus der Packung
Zubereitsungsfertig
Hierbei handelt es sich um Fertigprodukte, die nur noch in der Mikrowelle, im Backofen oder auf dem Herd erwärmt werden müssen. Die Küchenarbeit entfällt fast vollständig.
Beispiele:
- Tiefkühlgerichte (z. B. Tiefkühlpizza, Lasagne, Chicken Nuggets)
- Fertiggerichte in der Verpackung (z. B. Mikrowellenreis, Nudelgerichte)
- Currywurst oder Eintopf im Glas oder in der Dose
Regenerierfertig
Diese Produkte sind bereits komplett gegart, müssen jedoch vor dem Verzehr noch einmal erhitzt werden.
Beispiele:
- Gekühlte Fertiggerichte (z. B. Fertigsuppen, gebratene Nudeln)
- Vorgekochte Kartoffeln oder Gemüse in der Vakuumverpackung
- Fertige Burger-Patties oder Hähnchenbrustfilets
Verzehrfertig
Diese Lebensmittel benötigen keinerlei Zubereitung und können direkt konsumiert werden.
Beispiele:
- Konserven (z. B. Bohnen, Thunfisch, Fertigsalate)
- Fruchtjoghurt oder Pudding
- Frisch belegte Sandwiches oder Wraps aus dem Kühlregal
Ist Convenience Food gesund?
Die Frage nach der Gesundheit von Convenience Food lässt sich nicht pauschal beantworten, da es stark auf die Art des Produkts, dessen Zutaten und den Verarbeitungsgrad ankommt. Während einige Fertigprodukte wie Tiefkühlgemüse oder vorgeschnittenes Obst kaum Nährstoffverluste aufweisen und eine gesunde Ernährung unterstützen können, enthalten andere Produkte hohe Mengen an Salz, Zucker, Fett oder künstlichen Zusatzstoffen.
Grob lässt sich aber sagen: Je stärker ein Lebensmittel verarbeitet wurde, desto größer ist häufig der Nährstoffverlust. Tiefgekühltes Gemüse oder vorgekochte Hülsenfrüchte in der Dose sind oft noch reich an Vitaminen, während Fertiggerichte wie Tiefkühlpizza oder Instantnudeln meist wenig Mikronährstoffe enthalten. Besonders empfindliche Vitamine, wie Vitamin C oder B-Vitamine, können durch langes Erhitzen oder Lagerung verloren gehen.
Gesundheitsrisiko durch Zusatzstoffe – Was steckt in Convenience-Produkten?
Viele vorgefertigte Lebensmittel enthalten eine Vielzahl an Zusatzstoffen, die Haltbarkeit, Geschmack und Optik verbessern sollen. Konservierungsstoffe verlängern die Lagerfähigkeit, Geschmacksverstärker intensivieren den Geschmack und Farbstoffe sorgen für eine ansprechende Optik. Besonders problematisch können sein:
- Hoher Salz- und Zuckeranteil → Risiko für Bluthochdruck und Übergewicht
- Geschmacksverstärker wie Glutamat → Können Kopfschmerzen oder Unverträglichkeiten auslösen
- Konservierungsstoffe & Emulgatoren → Stehen in Verdacht, die Darmflora zu beeinflussen
Nicht alle Zusatzstoffe sind automatisch ungesund, doch ein übermäßiger Verzehr von stark verarbeiteten Fertigprodukten kann langfristig gesundheitliche Risiken mit sich bringen.
Nutri-Score: Warum er bei Convenience Food nicht immer hilft
Der Nutri-Score soll Verbrauchern eine schnelle Einschätzung zur Nährwertqualität eines Produkts bieten. Doch bei industriell hergestellten Fertiggerichten ist diese Kennzeichnung nicht immer aussagekräftig. Gründe dafür sind:
- Der Nutri-Score bewertet nur Nährwerte, aber nicht die Zusatzstoffe oder Verarbeitungsstufen.
- Produkte mit künstlichen Süßstoffen oder Ersatzstoffen können bessere Bewertungen erhalten als natürliche Alternativen.
- Vergleichbarkeit ist eingeschränkt: Eine Fertigpizza mit „C“ kann ernährungsphysiologisch trotzdem schlechter sein als ein selbst gekochtes Gericht.
Daher sollte der Nutri-Score nur als erste Orientierung dienen. Ein Blick auf die Inhaltsstoffe und Nährwerttabelle bleibt daher unerlässlich.
Zubereitung von Fertiggerichten
Convenience-Produkte sind darauf ausgelegt, die Zubereitung so einfach und zeitsparend wie möglich zu machen. Viele Fertiggerichte müssen lediglich in der Mikrowelle oder im Backofen erwärmt werden, während andere nur mit heißem Wasser übergossen oder kurz angebraten werden. Tiefkühlgerichte wie Pizza oder Lasagne erfordern oft etwas mehr Zeit im Ofen, bieten jedoch eine unkomplizierte Mahlzeit ohne großen Aufwand.
Trotz der einfachen Handhabung kann die Zubereitung Einfluss auf den Nährwert haben. Starkes Erhitzen kann zusätzliche Nährstoffverluste verursachen, insbesondere bei Gemüse oder empfindlichen Vitaminen. Auch die Wahl der Zubereitungsmethode spielt eine Rolle – wer beispielsweise eine Fertigpizza im Backofen knusprig ausbackt, erhält ein anderes Geschmackserlebnis als bei der schnellen Mikrowellenvariante.
Zusätzlich enthalten viele Fertiggerichte hohe Mengen an Salz, Fett oder Zucker, weshalb es sinnvoll sein kann, sie durch frische Zutaten zu ergänzen. Tiefkühlgemüse, frische Kräuter oder Salat als Beilage können nicht nur den Geschmack verbessern, sondern auch die Nährstoffbilanz aufwerten.
Ratgeber-Tipps für Verbraucher
Obwohl Fertigprodukte den Alltag erleichtern, lohnt es sich, beim Kauf und Konsum genauer hinzusehen. Ein bewusster Umgang mit Convenience Food hilft, die Vorzüge zu nutzen, ohne dabei auf eine ausgewogene Ernährung zu verzichten. Die folgenden Tipps unterstützen Verbraucher dabei, bessere Entscheidungen zu treffen:
- Zutatenliste checken: Je kürzer und verständlicher die Liste, desto besser. Achten Sie auf natürliche Zutaten und meiden Sie Produkte mit vielen Zusatzstoffen, Geschmacksverstärkern oder künstlichen Aromen.
- Nährwerte vergleichen: Der Blick auf Kalorien, Zucker, Salz und Fett lohnt sich. Auch wenn der Nutri-Score eine Orientierung bietet, sind die detaillierten Angaben oft aussagekräftiger.
- Tiefkühlprodukte bevorzugen: Tiefgekühltes Gemüse oder ungesüßte Früchte enthalten oft mehr Nährstoffe als Konserven oder stark verarbeitete Fertiggerichte.
- Frische Zutaten ergänzen: Fertiggerichte lassen sich mit frischen Zutaten wie Salat, Gemüse oder Kräutern aufwerten, um Geschmack und Nährstoffgehalt zu verbessern.
- Zubereitung optimieren: Mikrowellenessen ist praktisch, aber Backofen oder Herd bringen oft bessere Ergebnisse und erhalten mehr Nährstoffe.
- Versteckte Zucker und Salze meiden: Viele Convenience-Produkte enthalten unnötig viel Zucker oder Salz. Varianten mit weniger Zusatzstoffen sind die bessere Wahl.
- Portionsgrößen beachten: Fertiggerichte sind oft größer als nötig. Die Kontrolle der Portionsgröße hilft, unnötige Kalorien zu vermeiden.