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Eckdaten der deutschen Fitness-Wirtschaft*

Wirtschaft*

Die Anfänge der deutschen Fitnessindustrie gehen zwar um mehr als 100 Jahre zurück, so allgegenwärtig wie heute war sie jedoch noch nie. In den letzten Jahren konnte die Fitnessbranche zu einem wichtigen Wirtschaftszweig werden, der nicht nur sichere Arbeits- und Ausbildungsplätze garantiert, sondern auch einen entscheidenden Beitrag zur Freizeitgestaltung und Gesundheitsförderung der Bevölkerung liefert.

 

Fitnessanlagen

Deutschlandweit gibt es laut Angaben des DSSV (s. u.) zufolge 8026 Fitnessanlagen. Größtenteils handelt es sich um Einzelbetriebe und unabhängige Anlagen, obwohl Betreiber von Fitnessstudio-Ketten (mindestens drei Anlagen mit insgesamt mindestens 5.000 Mitgliedern) und Filialbetrieben (mindestens drei Anlagen mit weniger als 5.000 Mitgliedern) ein stetiges Wachstum vermerken.

Im Durchschnitt hat ein Einzelbetrieb eine Gesamtgröße von etwa 1.255 m2, während ein Ketten- oder Filialbetrieb eine Durchschnittsgröße von rund 1.587 m2 verzeichnet. Zudem sind die meisten Fitnessanlagen in einen großen Trainingsbereich und einen kleineren Welnessbereich unterteilt, sodass die Mitglieder der Fitnessstudios von einem breiten Angebot profitieren.

 

Mitgliederstruktur in Fitnessstudios

Im Jahr 2014 stieg die Anzahl der Fitnessstudio-Mitglieder auf 9,08 Millionen, was einem Bevölkerungsanteil von 11,2% entspricht. Dabei sind die meisten Mitglieder zwischen 40 und 49 Jahren (23,6%) bzw. zwischen 30 und 39 Jahren (21,7%). Diese Struktur variiert jedoch, wenn verschiedene Arten der Fitnessanlagen in Betracht gezogen werden. So bevorzugen 20-39-Jährige eher Ketten- oder Filialbetriebe, während sich 40-60-Jährige häufiger für eine Mitgliedschaft in einem Einzelbetrieb entscheiden.

Eine Befragung von 10.000 Fitnessstudio-Mitgliedern ergab, dass die meisten Fitness-Anhänger mehrere Gründe für eine Anmeldung vorweisen (Mehrfachangaben waren möglich). Die meisten Menschen, die sich in einem Fitnessstudio anmelden, haben den Wunsch, ihre allgemeine Fitness zu erhalten oder zu steigern (65,2%). Im Vordergrund steht häufig auch der Wille gesund und langfristig abzunehmen (20,2%) oder die eigene Gesundheit zu fördern (17%). Da Sportvereine aufgrund von Zeitmangel und anderen Faktoren an Popularität verlieren, sehen viele in einer Fitnessstudio-Mitgliedschaft die Möglichkeit, mehr Bewegung in den Alltag zu bringen (9,5%), Muskeln aufzubauen oder einen Ausgleich zu schaffen und sich zu entspannen (6%).

 

Preisstruktur und Vertragslaufzeiten

Preislich gesehen variieren die Monatsbeiträge der unterschiedlichen Fitnessstudios, wobei die meisten Fitnessanlagen tatsächlich zwischen 50 und 59,99 Euro pro Monat verlangen. Discounter-Fitnessstudios mit monatlichen Beiträgen von weniger als 30 Euro machen lediglich etwa 11% der gesamten Fitness-Wirtschaft aus. Viele Fitnessstudios bieten jedoch Sonderverträge und Vergünstigungen an, die beispielsweise auf Studenten ausgerichtet sind.

Die meisten Fitnessstudios haben verschiedene Angebote, die auf unterschiedlich lange Vertragslaufzeiten angepasst sind. Der Großteil der Fitnessstudiobetreiber bevorzugt eine einjährige Vertragslaufzeit, bietet nebenbei jedoch Tages- oder 10er-Karten an, um auch Nicht-Mitgliedern das Fitnesstraining zu ermöglichen.

 

Zusatzangebot in Fitnessstudios

Ob Zirkeltraining, ein umfangreiches Kursangebot (z. B. Yoga, Kickboxen oder Rückenfitness) oder die Möglichkeit, ein individuelles Trainingsprogramm mit einem Personal Trainer zu buchen: viele Fitnessstudios erweitern ihr Angebot über das Gerätetraining hinaus.

Auch wächst das Angebot zur nachhaltigen und effektiven Gewichtsreduktion stetig an. So bieten viele Fitnessstudios metabolische Untersuchungen wie den CoGAP MetaCheck an, die  den Abnehmwilligen mithilfe einer individuellen Analyse persönliche Sportprogramme und Ernährungspläne erteilen. Mit dem individuellen Programm können die Abnehmwilligen mit wertvollen Diät Tipps, einem persönlichen Sportprogramm nachhaltige  Ernährungsumstellung umsetzen. Zusätzlich spezialisieren sich immer mehr Fitnessstudios auf einzelne Bevölkerungsgruppen wie Frauen oder Senioren. In solchen Fitnessanlagen wird sowohl das Kursangebot als auch die Anzahl und Art der Geräte auf die besonderen Wünsche und Erwartungen der Mitglieder angepasst.

 

Ausbildungs- und Arbeitsplätze in der Fitnessindustrie

Durch eine Vielzahl von Ausbildungsmöglichkeiten (z. B. Sport- und Fitnesskaufmann) und dualen Studiengängen wie Fitnessökonomie oder Gesundheitsmanagement bietet die Fitnessbranche ein breites Berufsfeld mit vielen Weiterbildungsmöglichkeiten.

Auf diese Weise ist der Großteil der Betriebe in der Lage, hochqualifizierte Arbeitskräfte einzustellen. Laut aktuellen Statistiken verfügt mehr als ein Drittel der Fitnessstudio-Mitarbeiter über eine Ausbildung im Gruppen- oder Individualtrainingsbereich. Zudem kann mehr als die Hälfte der Angestellten im Fitnessbereich eine medizinische Qualifikation oder ein abgeschlossenes Studium in einem anderen Bereich vorweisen.

 

Mitgliederzufriedenheit

Laut einer DSSV-Umfrage sind die meisten Fitnessstudio-Mitglieder sowohl mit der Betreuung als auch mit der Kompetenz der Fitnessstudio-Mitarbeiter zufrieden. Positiv werden auch die Zusatzangebote sowie der Trainingsbereich bewertet. Im Durchschnitt wurde in diesen vier Kategorien eine gute bis sehr gute Bewertung abgegeben. Etwas schlechter schnitten bei der Befragung der Sanitärbereich und die Sauberkeit vieler Fitnessanlagen ab, wobei auch hier gute Bewertungen dominieren.

Ein wichtiger Indikator für die Zufriedenheit der meisten  Fitnessstudio-Mitglieder ist die geringe Kündigungsquote. 82,1% der Studienteilnehmer gaben bei der Umfrage an, ihre Fitnessstudio-Mitgliedschaft verlängern zu wollen; weitere 8,2% haben mit „eher ja“ geantwortet. Häufigste Gründe für eine Kündigung sind Zeitmangel (39%) oder die finanzielle Situation (14%). Nur rund 7,8% gaben an, ihre Mitgliedschaft aus Unzufriedenheit gekündigt zu haben.

 

Fazit

Aktuell befindet sich die deutsche Fitness-Wirtschaft auf einem recht hohen Niveau. Dank des steigenden Bedürfnisses nach körperlicher Fitness, Gesundheit und einem Abnehmprogramm gewinnen die meisten Fitnessstudios ständig neue Mitglieder hinzu, sodass die Fitnessindustrie als solche immer weiter wächst.

Erfahren Sie mehr über die Entwicklung der deutschen Fitness-Industrie. Jegliche Daten und Statistiken wurden dem Bericht zu den Eckdaten 2015 der deutschen Fitness-Wirtschaft, herausgegeben durch den Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen (DSSV), entnommen. Weitere Informationen zur deutschen Fitnessindustrie sind beim DSSV erhältlich.

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